Von unbegrenzten Urlaubstagen bis zur 6-Tage-Woche bei einem 12-Stunden-Tag hat jedes Land seine eigene Art, Arbeit anzugehen. Was können wir von den unterschiedlichen Arbeitskulturen der Welt lernen?
Jedes Land dieser Welt hat seine eigene Arbeitskultur. Mancherorts arbeitet man länger, andernorts kürzer, einige arbeiten während ihrer Mittagspause weiter, während andere sich Zeit für sich selbst nehmen. In einem anderen Land zu arbeiten, ist – unabhängig von Ihrer beruflichen Position – immer eine hervorragende Möglichkeit, Ihren Wissenshorizont zu erweitern. Es werden neue Kompetenzen erworben und wichtige kulturelle Unterschiede entdeckt. Zu wissen, wie internationale Kunden agieren und welche Bräuche Sie berücksichtigen sollten, hilft Ihnen, starke Beziehungen zu aufzubauen, von denen auch Ihr Unternehmen profitiert.
Obgleich einige der hier erwähnten Arbeitskulturen sehr anstrengend erscheinen, lässt sich auch immer etwas von den Arbeitsweisen anderer Länder lernen. Deshalb werfen wir in diesem Beitrag einen Blick auf die extremsten Beispiele aus der ganzen Welt und sammeln die wichtigsten Schlüsse, die sich daraus ziehen lassen.
China: 996
Chinas Arbeitskultur ist bekannt als eine der strapaziösesten weltweit. Mitarbeitende nennen ihre Arbeitswoche auch „996“ – sie fangen um 9 Uhr morgens an, arbeiten bis 9 Uhr abends, und das an 6 Tagen die Woche. Diese strikte Arbeitsmoral fordert ihren Tribut, denn Mitarbeitende sind oft einem hohen Level an Stress ausgesetzt. Dennoch gibt es einen guten Grund, warum Menschen hier so viel Zeit bei der Arbeit verbringen: In China wird der Gemeinschaftssinn über Individualismus gestellt. Man arbeitet also nicht deswegen so lang, um vor anderen gut dazustehen, sondern um sein Team zu unterstützen.
Weitere positive Aspekte: Laut Panda Buddy werden Mitarbeitende in China aktiv dazu ermutigt, am Arbeitsplatz kurze Schlafpausen einzulegen. Denn, so wissen mittlerweile auch Führungskräfte, wer so viele Stunden bei der Arbeit ist, braucht während des Tages auch mehrere Pausen. Und weil Kolleginnen und Kollegen so viel Zeit miteinander verbringen, treffen sie sich häufig auch nach Feierabend. So ist es üblich, dass Mitarbeitende zusammen mittagessen oder sich abends zum Essen verabreden sowie Sportveranstaltungen und Konzerte besuchen.
Wenn Sie auf der Suche nach einer ultra-produktiven Arbeitsumgebung sind, in der Sie in einem halsbrecherischen Tempo dazulernen, ist China genau das richtige Land für Sie. Wenn Ihnen jedoch eine gute Work-Life-Balance wichtig ist, dann ist „996“ eher nicht so Ihr Ding.
Mandarin ist übrigens neben Englisch die weltweit wichtigste Businesssprache. Mitarbeitende, die beides beherrschen, sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt.
USA: Leben, um zu arbeiten
Obwohl die Arbeitszeiten in den USA entspannter und weniger fordernd als in China erscheinen, wird auch hier von den Mitarbeitenden erwartet, Überstunden zu machen, und das bei extrem wenigen Urlaubstagen. Die Arbeitsmoral der Mitarbeitenden geht dabei oft über die eigentliche Arbeitszeit im Büro hinaus, weil sich Menschen in den USA sehr über ihre Beschäftigung definieren. Bei Dinnerpartys etwa werden Sie nach einem kurzen „Wie heißen Sie?“ sofort nach Ihrer beruflichen Beschäftigung gefragt.
Da der Job sehr eng mit der eigenen Identität verknüpft ist, investieren amerikanische Büroangestellte häufig mehr Zeit in ihre Arbeit. Die USA sind das einzige westliche Land, das keine Elternzeit kennt, und die meisten Unternehmen gewähren ihren Mitarbeitenden nur zehn Tage Urlaub im Jahr. Das hat zur Folge, dass Arbeitnehmende öfter krank und schneller ausgelaugt sind als in europäischen Ländern. Aber auch hier gibt es positive Seiten – die USA zählen zu den Ländern mit der größten Arbeitsmoral weltweit, Mitarbeitende werden zur DIY-Mentalität ermutigt und dazu, immer neue Grenzen zu sprengen. Aus diesem Grund gehören Kreativagenturen aus den Staaten zu den angesehensten der Welt, und das Selfmade-Konzept des Mitarbeitenden, der es durch harte Arbeit zum Erfolg bringt, ist zur Grundessenz des American Dream geworden.
Geschäfte werden in den USA auf Englisch abgewickelt, jedoch kann man hier auch hervorragend Spanisch lernen und viele Unternehmen bieten Mandarin-Unterricht an, um ihre Geschäftsbeziehungen zu China voranzutreiben.
Dänemark: Take it easy
Wenn Sie sich allein beim Gedanken an die Arbeitszeiten in China und den USA erschöpft fühlen, dann können Sie sich jetzt aufatmen, denn Dänemark hat eine der lockersten und tolerantesten Arbeitskulturen der Welt. Die Arbeitsumgebung im Büro ist geprägt durch flache Hierarchien und flexible Arbeitszeiten. Unternehmen halten ihre Mitarbeitenden dazu an, proaktiv zu sein und ihre Aufgaben in der anberaumten Zeit zu erfüllen. Ist die Arbeit erledigt, müssen Mitarbeitende nicht unnötig länger im Büro verweilen, nur um Präsenz zu zeigen. Dänen gehen nach Hause, sobald sie meinen, mit der Arbeit fertig zu sein. Auch die Elternzeit ist mit 52 Wochen für beide Elternteile großzügig bemessen. Aus diesem Grund sieht man in Dänemark auch oft junge Väter bei der Betreuung der Kinder, denn diese teilen sich dänische Elternpaare meist.
Diese entspannte Arbeitsweise wirkt sich natürlich bedeutend auf das Stresslevel und die Work-Life-Balance der Mitarbeitenden aus. Auf den Ranglisten der Länder mit der höchsten Zufriedenheit steht Dänemark wie seine skandinavischen Nachbarn regelmäßig ganz oben, da in diesen Ländern viel Wert auf ein ausgeglichenes Verhältnis von Arbeit und Privatleben gelegt wird.
Auch wenn Dänisch die Nationalsprache ist, spricht die Geschäftswelt in Dänemark meist Englisch, einerseits wegen der wichtigen Beziehungen zu englischsprachigen Ländern, andererseits wegen der vielen Expats.
VAE: Arbeit und Religion
In den Vereinigten Arabischen Emiraten hat eine Sache absolute Priorität: Religion. Höflichkeit und gute Manieren sind wichtige Aspekte der Arbeitskultur in den VAE, aber die Gebetszeit wird ohne Ausnahmen eingehalten. Gläubige Muslime beten fünfmal am Tag, deshalb verfügen Büros immer über einen Gebetsraum, in dem sich Mitarbeitende bei Bedarf zum Gebet zurückziehen können.
Unternehmen in den VAE wissen, wie sie mit Anreizen das Beste aus ihren Mitarbeitenden herausholen. Die Steuern sind gering und Unternehmen bieten zahlreiche andere Benefits wie Unterkunft, Gesundheitsvorsorge und kostenlose Mitgliedschaften in Fitnessstudios. Die Geschäftswoche beginnt am Sonntag und endet am Donnerstag. Aber denken Sie daran: Außer in Hotels und in ausgewiesenen Bereichen ist der Genuss von Alkohol hier streng verboten. Auch von Expats und Besuchenden wird erwartet, dass sie diese Vorschrift einhalten.
Englisch und Arabisch sind in den VAE die am weitesten verbreiteten Sprachen, wobei Einwohner*innen der Emirate einen Dialekt des Golf-Arabischen sprechen.
Egal in welchem Teil der Welt Sie arbeiten – das Lernen einer neuen Sprache ist überall die beste Art, um Kontakte zu knüpfen, neue Kulturen zu verstehen und die eigenen Fähigkeiten zu erweitern. Eine Belegschaft, die auf mehreren Sprachen kommunizieren kann, führt zu einer höheren Mitarbeiterbindung, neuen Geschäftsfeldern und zufriedenen Kunden.
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