770 Aussteller, 450 Vorträge, 21 Bühnen, interaktive (Workshop-)Formate und viel Platz zum Networken: das war die Zukunft Personal 2018! Die letzten Stände werden abgebaut, zu viele Giveaways werden wieder eingepackt und auch wir befinden uns mit vielen neuen Ideen und Eindrücken bereits auf dem Rückweg nach Berlin. Und auch wenn wir all das noch die nächsten Tage und Wochen verarbeiten werden, wollen wir mit noch frischem Blick einen kurzen Rück- und Überblick geben.
Work:olution – Success in Permanent Beta
Das Leitmotto der Zukunft Personal: „work:olution – success in permanent beta“ hat uns bei Babbel natürlich gleich angesprochen. Als Software bzw. App-Entwickler befinden wir uns gewissermaßen immer in einer „permanent beta“-Phase – es werden Fehler gemacht, es wird iteriert, es werden weitere Fehler gemacht und am Ende ist das Produkt ein Stückchen besser und alle haben etwas gelernt. So einfach wie es in der Theorie klingt, so herausfordernd ist es doch in der Praxis: unser permanenter Betazustand wird zwar mit unterschiedlichen Methoden, Tools und Frameworks kontrolliert, ist aber, auch in einem neueren Unternehmen wie Babbel, nicht immer einfach. Er erfordert viel Flexibilität, Transparenz und Selbstreflektion seitens der Mitarbeitenden und kann zuweilen eine echt Herausforderung sein. Umso gespannter waren wir auf die Umsetzung des Themas bei der diesjährigen Zukunft Personal.
Beim Blick ins Programm stellten wir bereits fest, dass die permanent beta dieses Jahr vielleicht noch den Zusatz „light“ vertragen hätte. Abgesehen von kleineren Vorträgen die thematisch gepasst hätten entdeckten wir eigentlich nur die Keynote „Failing Forward“ die unserer Meinung nach das Prädikat „Auseinandersetzung mit permanent beta“ verdient hätte. Und auch das Wort „Work:olution“ schien uns etwas hoch gegriffen. Aber wie sagt man so schön: eine Revolution startet immer erst in den Köpfen der Menschen – vielleicht war die ZP18 ein weiterer, wichtiger Schritt auf dem Weg zur Neuen Arbeit.
Keynotes: spannende Einblicke mit langen Werbepausen
Bei den meisten Messen sind die Keynotes das Herzstück der Veranstaltung. Sie sind hochkarätig besetzt und das Publikum ist bis auf den letzten Platz besetzt. Schon im Vorfeld irritierten uns deshalb die langen „Werbepausen“ – aus einigen Austellern wurden Keynote Speakers. Diese Tatsache wirkte erst einmal abschreckend, denn derlei Vorträge hätte man auf den zahlreichen anderen, kleineren Bühnen erwartet. Keynotes wären jedoch keine Keynotes wenn nicht auch die obligatorischen Namen und angesagten Themen ebenfalls Platz fänden. Und so freuten wir uns besonders auf Speaker wie John Stepper, Wolf Lotter und Julia Shaw, wurden aber auch von erfrischend ehrlichen Panelrunden wie „Failing Forward“ oder spannenden Einblicken von Haniels Schacht One Inkubator überrascht.
John Stepper und „Working out Loud“
Wir müssen zugeben, dass wir überrascht waren. Wir hatten etwas völlig neues erwartet, vielleicht sogar die angekündigte „Work:olution“. Der Zuschauerraum war über den letzten Sitz hinaus besetzt, viele Menschen standen. Und dann kam eine Mischung aus Holacracy, Agile, Scrum, gewaltfreier Kommunikation und einer großen Portion gesundem Menschenverstand. Tipps wie „fragt Mitarbeitende aus anderen Abteilungen wenn ihr ein Problem habt“ erscheinen uns nicht neu sondern schlicht unerlässlich. Und dass ein internes Kommunikationstool zur Steigerung der Kommunikation beitragen kann (mal die Nachteile außen vorgelassen!) waren auch keine wirklichen News. Und trotzdem: scheinbar hilft die Methode vielen Menschen und insbesondere großen Unternehmen – vielleicht müssen wir sie einfach noch tiefer durchdringen, um sie zu verstehen. Die Stimmung im Raum war jedenfalls mit spannungsvoller Positivität durchtränkt und hat uns durch den Rest des Tages begleitet.
„Failing Forward“: die unterschätzteste Keynote der Zukunft Personal
Eine Keynote in der Mittagspause ist wahrlich kein einfach Los. Und so waren dann auch die Reihen etwas spärlich besetzt. Vollkommen zu Unrecht! In einer genderseitig ausgeglichenen Runde wurde erfrischend ehrlich und konkret über das Scheitern diskutiert. Auch wenn jedem und jeder die Mittagspause gegönnt sei so war es doch schade, dass nicht mehr Menschen den halven Hahn gegen die Paneldiskussion getauscht haben.
Digitale Transformation bei Haniel – ein Bericht aus der Praxis
So lang und sperrig der Titel, so interessant war der Vortrag! Einen spannenden Einblick in die Praxis lieferten Dirk Müller (Franz Haniel & Cie.) und Heidi Moser (Ratioform Verpackungen GmbH) mit ihrer gemeinsamen Keynote zum Thema digitale Transformation. Mit der Gründung ihres Digitalinkubators Schacht One hat sich Haniel zum Ziel gesetzt, ihre mittelständischen Portfoliounternehmen bei der digitalen Transformation zu unterstützen. Was Schacht One macht und wie sie ihr Portfoliounternehmen Ratioform unterstützen stellten Dirk Müller und Heidi Moser auf eine selbstkritische und unterhaltsame Weise dar.
Interaktionsräume zu schaffen…
…war vor allem die Forderung unserer New Work-Kolumnistin Inga Höltmann. Und auch wenn dies im Jahr 2018 offensichtlich erscheint, hatten wir diesbezüglich weder Erwartungen noch eine Vorstellung davon, was uns bei der Zukunft Personal erwarten würde. Umso positiver überrascht waren wir von den vielen Möglichkeiten zur Interaktion und zum Austausch auf Augenhöhe. In vielen Workshops, kleineren Diskussionsrunden und in der Blogger Lounge gab es die Möglichkeit in direkten Austausch zu treten und wertvolle Praxiseinblicke zu erhalten. Leider war das Programm so voll, dass wir Schwierigkeiten hatten mitzuhalten.
Viele Wege führen nach Rom
Aussteller und Bühnen zu finden war anfangs wie die altbekannte Beantragung des Passierscheins A38 bei Asterix und Obelix. Es erschien praktisch unmöglich.
Auch wir Digital Natives konnten uns nur mit Hilfe einer Kombination aus App und Messekatalog im Getümmel zurecht finden. Bei Babbel wissen wir natürlich besser als viele andere, dass das Bauen einer guten App schwierig ist. Trotzdem würden wir uns hier über ein paar Updates freuen. Alles in allem ist die App gewissermaßen aber auch authentisch und ganz im Sinne des Leitthemas: „succeed in permant beta“ – denn spannende Einblicke und tolle Möglichkeiten zum Networking gab es auch trotz bzw. mit der App. Und Möglichkeiten zur Verbesserung gibt es schließlich immer. Insofern: Chapeau, eine Messe von dieser Größenordnung zu organisieren und spannende Redner, nicht nur für Keynotes, zu gewinnen ist eine große Herausforderung die 2018 wieder mit Bravur gemeistert wurde.
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