Dass die Arbeit in einem diversen und internationalen Team zahlreiche Vorteile mit sich bringt, liegt auf der Hand. Mitarbeitende verschiedener Sprachen, Kulturen und Backgrounds bereichern nicht nur Kreativität, Ideenfindung und die persönliche Zusammenarbeit, sondern fördern auch Wachstum und Expansion.
Unternehmen sollten jedoch nicht außer Acht lassen, dass mehrsprachige Teams auch ein höheres Konfliktpotenzial mit sich bringen – ein Aspekt, der zunehmend zur branchenübergreifenden Herausforderung wird, da sich immer mehr Unternehmen international ausrichten.
Während es in internationalen Teams sprachbedingt schneller zu Missverständnissen und daraus resultierenden Konflikten kommen kann, müssen Unternehmen sich bei der Problemlösung allerdings nicht komplett neu ausrichten. Denn genau wie in einsprachigen Teams liegt der Schlüssel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit in einer klaren und transparenten Kommunikation, die von allen bewusst wahrgenommen und stetig verbessert wird.
Da dies in mehrsprachigen Teams zusätzlich durch mangelnde Fremdsprachenkenntnisse erschwert wird, sind Sprachkurse ein essenzieller Bestandteil eines effektiven mehrsprachigen Konfliktmanagements.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Konfliktmanagement? Definition & Aspekte
- Wie Konflikte am Arbeitsplatz entstehen
- Welche Methoden gibt es beim Konfliktmanagement in Unternehmen?
- Was sind die besonderen Herausforderungen bei Konflikten in mehrsprachigen Teams?
- Effektive Methode des Konfliktmanagements: Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg
- Fazit: Konfliktlösung durch Sprachenlernen führt zu mehr Innovation
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Was ist Konfliktmanagement? Definition & Aspekte
Konfliktmanagement bezieht sich auf die Strategien und Methoden, die eingesetzt werden, um Konflikte in verschiedenen Kontexten effektiv zu erkennen, zu analysieren und zu lösen.
Es zielt darauf ab, Spannungen zu reduzieren und Lösungen zu finden, die für alle beteiligten Parteien akzeptabel sind. Konfliktmanagement kann in persönlichen Beziehungen, am Arbeitsplatz, in Gemeinschaften oder in internationalen Beziehungen angewendet werden.
Hier sind einige der Hauptaspekte des Konfliktmanagements:
- Erkennung und Analyse von Konflikten: Der erste Schritt im Konfliktmanagement besteht darin, die Existenz eines Konflikts zu erkennen und zu verstehen, um welche Art von Konflikt es sich handelt. Dazu gehört das Identifizieren der beteiligten Parteien, ihrer Interessen und der zugrunde liegenden Ursachen des Konflikts.
- Kommunikation: Effektive Kommunikation ist entscheidend für das Lösen von Konflikten. Dies umfasst aktives Zuhören, Empathie und die Fähigkeit, klar und respektvoll zu sprechen, um Missverständnisse zu vermeiden und Vertrauen aufzubauen.
- Verhandlung und Mediation: Diese Techniken werden häufig verwendet, um eine Einigung zu erzielen. Verhandlungen beinhalten direkte Gespräche zwischen den Parteien, während Mediation die Einbeziehung eines neutralen Dritten umfasst, der den Prozess unterstützt und leitet.
- Lösungsfindung: Das Ziel des Konfliktmanagements ist es, Lösungen zu finden, die für alle Parteien akzeptabel sind. Dies kann Kompromisse, kreative Problemlösungsansätze oder die Entwicklung neuer Strategien umfassen, um zukünftige Konflikte zu vermeiden.
- Implementierung und Nachverfolgung: Nach der Einigung müssen die Lösungen umgesetzt und deren Wirksamkeit überwacht werden, um sicherzustellen, dass der Konflikt dauerhaft gelöst ist.
Konfliktmanagement ist eine wichtige Fähigkeit, die sowohl in persönlichen als auch in beruflichen Umgebungen dazu beitragen kann, Beziehungen zu verbessern und die Produktivität zu steigern.
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Wie Konflikte am Arbeitsplatz entstehen
Forschungsergebnissen der Human Resource Management Academic Research Society zufolge sind Konflikte ganz natürlich, oftmals notwendig und auf Wahrnehmungsunterschiede zwischen Menschen zurückzuführen. Macht die eine Abteilung in einem Unternehmen beispielsweise eine Zusage, die dann eine andere Abteilung erfüllen muss, kann dies schnell zu Konflikten führen. Vor allem dann, wenn die erste Abteilung nicht vorab klärt, ob die zweite Abteilung auch genug Ressourcen zur Verfügung hat.
Eine weitere klassische Konfliktsituation ergibt sich, wenn verschiedene Abteilungen auf dieselben begrenzten Ressourcen zurückgreifen müssen, die Ressourcenverteilung allerdings nicht optimal funktioniert. Häufig kommt es auch zu hierarchiebedingten Spannungen zwischen Mitarbeitenden und Vorgesetzten, wenn Erwartungen nicht klar kommuniziert werden oder es allgemein an Austausch fehlt.
Bei all diesen Situationen kommt es in erster Linie auf die Kommunikation an, die jeweils ein hohes Maß an Sensibilität und eine feine Nuancierung erfordert, um den Verlauf der Konfliktsituation erfolgreich zu lenken.
Welche Methoden gibt es beim Konfliktmanagement in Unternehmen?
In Unternehmen gibt es verschiedene Methoden des Konfliktmanagements, die darauf abzielen, Konflikte effektiv zu lösen und ein produktives Arbeitsumfeld zu fördern. Hier sind einige der gängigsten Methoden:
- Direkte Kommunikation: Diese Methode ermutigt die beteiligten Parteien, direkt miteinander zu sprechen, um Missverständnisse zu klären und gemeinsame Lösungen zu finden. Offene und ehrliche Kommunikation kann helfen, Spannungen abzubauen und Vertrauen aufzubauen.
- Mediation: Ein neutraler Dritter, oft ein ausgebildeter Mediator, unterstützt die Konfliktparteien dabei, eine Lösung zu finden. Der Mediator leitet den Prozess, fördert den Dialog und hilft den Parteien, ihre Interessen zu identifizieren und zu einer einvernehmlichen Lösung zu gelangen.
- Moderation: Ähnlich wie bei der Mediation, jedoch wird die Moderation oft intern von einer Führungskraft oder einem HR-Angestellten durchgeführt. Der Moderator hilft, den Dialog zu strukturieren und sicherzustellen, dass alle Stimmen gehört werden.
- Verhandlung: Diese Methode beinhaltet direkte Gespräche zwischen den Konfliktparteien, um eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden. Verhandlungen erfordern oft Kompromissbereitschaft und die Fähigkeit, kreative Lösungen zu entwickeln.
- Schulungen und Workshops: Unternehmen bieten häufig Schulungen an, um Mitarbeitenden Fähigkeiten im Bereich der Konfliktlösung und Kommunikation zu vermitteln. Diese Programme können helfen, zukünftige Konflikte zu vermeiden, indem sie das Bewusstsein für unterschiedliche Perspektiven und die Bedeutung effektiver Kommunikation schärfen.
- Konflikt-Coaching: Einzelne Teammitglieder oder Teams können von einem Coach unterstützt werden, um ihre Konfliktlösungsfähigkeiten zu verbessern. Der Coach bietet individuelle Beratung und Strategien, um mit spezifischen Konfliktsituationen umzugehen.
- Eskalationsverfahren: In einigen Fällen kann es notwendig sein, Konflikte an eine höhere Managementebene zu eskalieren, wenn eine direkte Lösung nicht möglich ist. Dies sollte jedoch als letzter Ausweg betrachtet werden, da es das Risiko birgt, die Situation zu verschärfen.
Diese Methoden können je nach Art des Konflikts und der Unternehmenskultur kombiniert werden, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Ziel ist es, eine konstruktive und kooperative Atmosphäre zu schaffen, in der Konflikte als Chancen für Wachstum und Verbesserung gesehen werden.
Tipp von Babbel: Die Vorteile guter Kommunikationsfähigkeiten am Arbeitsplatz (plus praktische Tipps zum Verbessern)
Was sind die besonderen Herausforderungen bei Konflikten in mehrsprachigen Teams?
Im Falle internationaler Teams kommt das zusätzliche Problem der Sprachkompetenz von Mitarbeitenden und Abteilungen hinzu – verstehen alle einander ohne Einschränkungen und fühlt sich jedes Teammitglied wohl, etwas beizutragen? Auch non-verbale, oft unbewusste kulturelle Gepflogenheiten können die Kommunikation beeinträchtigen.
In vielen Sprachen gibt es unterschiedliche Mittel, um Respekt, Autorität und Hierarchie zum Ausdruck zu bringen, was die Dynamik am Arbeitsplatz beeinflussen kann. Wo wir zum Beispiel im Deutschen „du“ und „Sie“ sagen, kennt das Englische nur „you“, wodurch unterschiedliche Ebenen der Formalität und des Respekts im Englischen mit anderen Mitteln ausgedrückt werden.
Fehlt derartiges Sprachwissen und werden Inhalte eins zu eins übersetzt, kann dies am Arbeitsplatz schnell zu kulturellen Missverständnissen und Auseinandersetzungen führen. Glücklicherweise ist das Sprachenlernen eine einfache, aber effektive Strategie, die nicht nur Konfliktherde auflöst, sondern die Zufriedenheit und Arbeitsleistung der Mitarbeitenden auch allgemein steigert.
Tipp von Babbel: Kulturelle Unterschiede am Arbeitsplatz durch Sprachenlernen überbrücken
Effektive Methode des Konfliktmanagements: Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg
Wie eine im Journal of International Business Studies veröffentlichte Studie zeigte, kann eine große Sprachbarriere zwischen Teammitgliedern den Aufbau von gegenseitigem Vertrauen verhindern und verheerend für Produktivität und Teamzusammenhalt sein. Kolleginnen und Kollegen, die einander nicht vertrauen, geraten wahrscheinlicher in unnötige Konfliktsituationen und kommunizieren schlechter miteinander. Auch hier ist eine der naheliegendsten Lösungen, Sprachkurse in das Weiterbildungsangebot des Unternehmens zu integrieren.
Ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Etablierung von Sprachkursen am Arbeitsplatz ist das Unternehmen für Gemeinschaftsverpflegung und Facility Management Sodexo, ein multinationaler Konzern mit rund 420.000 Angestellten aus über 120 Nationen. Eine der US-amerikanischen Zweigstellen des Unternehmens sah sich mit einer zweifachen Herausforderung konfrontiert: Einerseits verfügten viele Mitarbeitende nur über geringe Englischkenntnisse und hatten Probleme, fließend mit Kunden zu kommunizieren; andererseits hatten einige der Führungskräfte von Sodexo lediglich eingeschränkte Spanischkenntnisse, was zu Schwierigkeiten in der Kommunikation mit den Mitarbeitenden führte.
Die Lösung war die Einführung eines Sprachlernangebots für alle Mitarbeitende und Führungskräfte mit Babbel for Business, das flexibles und individuelles Lernen ermöglichte. Die Lernplattform, die mobil und am Computer genutzt werden kann, erinnerte die Lernenden, an ihren Lernzielen festzuhalten und regelmäßig zu üben.
Am Ende des Experiments, das von Forschenden der Universität Massachusetts begleitet wurde, gaben 90 Prozent der teilnehmenden Sodexo-Mitarbeitenden an, sich sicherer und effizienter in der Anwendung der Fremdsprache am Arbeitsplatz zu fühlen. Das Team konnte besser kommunizieren und zusammenarbeiten, um Probleme gemeinsam zu lösen oder schon vorab zu umgehen.
📢 Schon gehört?
In Episode 1 unseres Podcasts ergründen wir zusammen mit Michael Blazek, ehemaliger Vice President B2B bei Babbel, wie man als Team gut zusammen arbeiten kann, wenn Englisch die gemeinsame Arbeitssprache ist, aber so gut wie alle eine andere Muttersprache sprechen.
Fazit: Konfliktlösung durch Sprachenlernen führt zu mehr Innovation
Konflikte sind und bleiben ein unvermeidbarer Teil des Lebens und der Geschäftswelt. Doch bei richtiger Handhabung können Konflikte zu mehr Produktivität beitragen. Ein gesunder Konflikt unter guter Führung führt zu kreativer Reibung, die das Team vorwärtsbringt. Hier können internationale Unternehmen ihrer Zeit voraus sein, indem sie digitale Sprachkurse einführen und so die Kommunikation und letztlich auch das mehrsprachige Konfliktmanagement verbessern.
Gutes Konfliktmanagement gehört schon lange zu den Schlüsselkompetenzen effizienter Führungskräfte, doch mit der zunehmenden Internationalisierung von Unternehmen wird dies in Zukunft noch unverzichtbarer werden.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass in zukunftsorientierten mehrsprachigen Unternehmen ein Paradigmenwechsel von der Vermeidung von Konfliktpotenzial hin zu dessen aktiver Nutzung stattfindet. Unternehmen, die das Sprachenlernen hierbei als bewusstes Werkzeug einsetzen, um Konflikte mit Empathie, aufmerksamem Zuhören und interkulturellem Verständnis zu lösen, werden so mit gesteigerter Produktivität, Kreativität und Innovationskraft belohnt.
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