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Personalmanagement

Offener Brief von Ihrem B2B-Content-Team zum Internationalen Frauentag

Lea Naschberger
Veröffentlicht: 24 Februar 2021
Upgedatet: 20 Februar 2023
Weltfrauentag

Ein Ehrentag für jeden Arbeitstag

von Thea Bohn, Team Lead B2B Content

Am 8. März ist Internationaler Frauentag  – ein Feiertag, der ausschließlich den Frauen gewidmet ist. Dabei sollte natürlich nicht vergessen werden, dass Frauen jeden einzelnen Tag Qualitätsarbeit leisten, leider allzu oft innerhalb von Strukturen, die die Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern verhindern.

Auch unser B2B-Content-Team besteht aus vier professionellen Frauen. Deshalb haben wir den 8. März in unseren Kalendern markiert und beschäftigen uns bereits seit Monaten mit diesem Thema. Eine Art ungläubiges Staunen beim neuerlichen Lesen von Forschungsergebnissen zur Chancengleichheit in Deutschland hat zu einer Vielzahl von Gesprächen und – unter anderem – zu diesem Artikel geführt, in dem wir unsere eigene Perspektive als Frauen mit Ihnen teilen möchten.

Ich würde mir wünschen, dass wir mehr Bewusstsein dafür schaffen, dass Frauen in Unternehmen ständig mit ihrem Geschlecht konfrontiert werden. Ich für meinen Teil bin extrem dankbar dafür, dass ich aufgrund meiner Leistung beurteilt werde und in einem Team arbeite, das sich an Werten orientiert. Für mich fühlt sich das wie ein wahrhaftiger Glücksfall an, obwohl es doch eigentlich die Norm sein sollte. An manchen Tagen kann ich über unangebrachte Kommentare lachen, wie zum Beispiel, wenn externe Mitarbeitende fragen, ob „wir Mädels denn vielleicht auch den Entscheidungsträger mit einbeziehen können“, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass das ich bin – und ich gerade schon die Entscheidung getroffen hatte. An anderen Tagen ärgere ich mich einfach darüber, dass Gleichberechtigung am Arbeitsplatz nicht einfach ein Punkt auf unserer To-Do-Liste ist, den wir bis Ende der Woche abhaken können. In solchen Phasen hilft es mir immer, meine Erfahrungen mit anderen auszutauschen und gegenseitiges Verständnis zu fördern.

In den nächsten Wochen wollen wir über unsere Sprachkurse Empowerment-Strategien vermitteln. Unser Ziel ist es, eine klare Kommunikation über wichtige Themen zu ermöglichen, damit wir gemeinsam die bestmöglichen Teams bilden können – was selbstverständlich auch bedeutet, Frauen die gleiche Sichtbarkeit und Karrierechancen zu bieten.

Du bist zu emotional

von Lea Naschberger, B2B Content Project Manager

Je mehr Sprachen man spricht, desto mehr Geschichten versteht man.
Je mehr Geschichten man versteht, desto einfühlsamer wird man.
Je einfühlsamer man ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass man gesagt bekommt: „Du bist zu emotional.“ Besonders, wenn man eine Frau ist.

Auch mir wurde während meiner beruflichen Laufbahn von ehemaligen (männlichen) Kollegen gesagt, ich sei „zu emotional“. Vielleicht liegt es daran, dass ich fünf Sprachen spreche und daher mehr Geschichten verstehe und besonders einfühlsam bin, was eigentlich eine Stärke sein sollte. Allerdings sahen dies meine ehemaligen Kollegen anders und wiesen mich darauf hin, dass ich diesen Hinweis nicht persönlich nehmen sollte, da es ja nur „Feedback“ sei.

Das Reflektieren der eigenen Gewohnheiten und des eigenen Verhaltens ist natürlich förderlich für das persönliche Wachstum. Doch irgendwann begann ich zu hinterfragen, wie hilfreich dieses „Feedback“ denn wirklich war. Nach einiger Zeit wurde mir klar, dass Frauen auf der ganzen Welt in allen möglichen Positionen genau das Gleiche gesagt wird. Frauen darauf hinzuweisen, sie seien „zu emotional“ oder sie als „schwierig“, „laut“ oder „weinerlich“ abzustempeln, suggeriert, dass Frauen ihre Gefühle nicht im Griff haben. Implizit ist damit gemeint, dass Frauen daher in wichtige Entscheidungen nicht mit eingebunden werden können und daher nicht in Führungspositionen aufsteigen sollten.

Nachdem ich jahrelang mit mir gehadert hatte, weil ich annahm, dass ich „zu emotional“ sei, habe ich festgestellt, dass mein Einfühlungsvermögen und meine Sensibilität zu meinen wichtigsten Stärken für eine Karriere im Content-Marketing gehören. Ich verstehe nicht nur meine Zielgruppe, sondern auch meine KollegInnen und deren Bedürfnisse. Da ich zweisprachig aufgewachsen bin und darüber hinaus noch weitere Fremdsprachen erlernt habe, ist es mir immer leicht gefallen, Verständnis für andere und deren Geschichten und Sichtweisen zu zeigen.

Das Erlernen von Sprachen sowie Empathie werden oft vernachlässigt, wenn es um Führungskompetenzen geht. Doch diese Fähigkeiten sind heutzutage relevanter als je zuvor. Wenn mir also heute wieder jemand sagen würde, ich sei „zu emotional“, dann würde ich das nun als Kompliment auffassen.

Wissen ist Macht

von Marta Mariani, B2B Content Manager Italy

„Wissen ist Macht“. Wir alle kennen dieses Sprichwort. Ich habe diese Motto verinnerlicht und im Zusammenhang mit dem Erlernen von Sprachen sogar noch ein wenig ausgeweitet: Wenn Wissen Macht ist, dann gibt einem Wissen in mehreren Sprachen eine viel größere Macht!

Wenn ich einen Blick auf meine eigene Karriere und Berufserfahrung werfe, scheint mir dieser Spruch besonders zutreffend. Ich bin in einem Land (Italien) aufgewachsen, in dem das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern sehr groß ist, und in dem Frauen härter arbeiten müssen als ihre KollegInnen, um bestimmte Meilensteine zu erreichen. Daher war mir klar, dass das Erlernen von Fremdsprachen für mich der Schlüssel war, um meine beruflichen Ziele zu erreichen und neue Chancen zu erschließen. Dank meiner Fremdsprachenkenntnisse war ich in der Lage, meine Komfortzone zu verlassen und einen unbefriedigenden und oft erniedrigenden Job in meinem Heimatland zu verlassen, um einen aufregenderen im Ausland anzunehmen.

Ich bin froh, dass ich vor einigen Jahren, überzeugt von meinen Sprachkenntnissen und meiner Fähigkeit, in mehrsprachigen Teams zu arbeiten, diesen Schritt gewagt habe. Jetzt erstelle ich bei Babbel Inhalte rund um das Thema Sprachenlernen für den italienischen Markt. Ich hoffe, dass die von mir erstellten Inhalte, die dringend benötigte Diskussion über Themen wie Vielfalt, Aufstiegschancen für alle und Gleichberechtigung am Arbeitsplatz in meinem eigenen Land anstoßen.

Sprachkenntnisse bedeuten Führungsstärke

von Lilly Miner, B2B Content Marketing Manager

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Tatsache, dass ich mehrere Sprachen (mehr oder weniger) fließend spreche, mir viele Türen geöffnet und die Möglichkeit gegeben hat, mich für Jobs in verschiedenen Ländern zu bewerben, wie zum Beispiel in den Vereinigten Staaten, den Niederlanden, Australien, Spanien und Deutschland. Ich spreche fließend Deutsch und Englisch, habe Französisch und Niederländisch gelernt und arbeite derzeit daran, meine Spanischkenntnisse zu verbessern. Ich bin noch weit davon entfernt, fließend Spanisch zu sprechen, aber ich kann schon einfache Unterhaltungen führen und habe – was meiner Ansicht nach noch viel wichtiger ist – einen Einblick in eine andere Kultur bekommen. Das Erlernen neuer Sprachen hat buchstäblich meinen Horizont erweitert, so klischeehaft das auch klingen mag. Außerdem hatte ich so die Möglichkeit, KollegInnen aus allen Ecken der Welt kennenzulernen und neue Freundschaften zu schließen.

Eine der wichtigsten Fähigkeiten von Führungskräften in internationalen Teams besteht darin, andere Menschen zu verstehen und Empathie für unterschiedliche Perspektiven zu haben. Laut der Definition von Koontz & O’Donnell ist Führung das, was „Einzelpersonen zu einem Team macht“. Um eine effiziente Arbeit im Team zu ermöglichen, muss man zuerst die einzelnen Personen verstehen, die dieses Team ausmachen. Ich bin der Ansicht, dass das Erlernen von Sprachen die interkulturelle Kompetenz und ein besseres gegenseitiges Verständnis fördert. Dies wiederum stärkt die Vielfalt innerhalb von Teams, was letztlich zu mehr innovativen Ideen und Erfolg führt.

Laut Robbins ist „die wichtigste Fähigkeit einer Führungskraft, es anderen zu ermöglichen, ebenfalls Führungsstärke zu zeigen.“ Je besser Sie Ihre Teammitglieder verstehen, desto mehr Wege werden Sie finden, ihre Führungskapazitäten zu stärken. Dies kann zum Beispiel beinhalten, anderen die Leitung eines Projekts zu übertragen, für das sie sich begeistern, oder sich einfach die Meinung Ihrer Teammitglieder anzuhören oder Sprachkurse anzubieten.

Der Internationale Frauentag ist ein guter Anlass, darüber nachzudenken, was uns selbst gestärkt hat und wie wir andere stärken können, insbesondere die Frauen in unserem Team. Sprachen sind ein wirksames Mittel, Frauen zu befähigen, ihrer Stimme Gehör zu verschaffen, damit jede Frau die gleiche Chance hat, mit am Verhandlungstisch zu sitzen.

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Lea Naschberger

Senior Content Marketing Manager — Lea ist Expertin für HR-Themen, wie Mitarbeiter-Benefits oder Corporate Learning. Sie ist davon überzeugt, dass mehrsprachige Teams der Schlüssel zum Erfolg sind.

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