Immer mehr Unternehmen entdecken die Vorzüge, die ein geldwerter Vorteil für die Motivation der Mitarbeitenden hat. Schließlich ist es in Zeiten des Fachkräftemangels wichtiger denn je, qualifizierte Mitarbeitende für das Unternehmen zu gewinnen.
Dabei ist nicht immer nur das Gehalt ausschlaggebend. Viele Mitarbeitende bevorzugen die Gewährung anderer Vorteile, weil sie ihnen in ihrer persönlichen Lebenssituation genau das bieten, was sie sich wünschen. Hier ist vor allem der sogenannte geldwerte Vorteil ein gängiges Instrument. Entdecken Sie hier mehr zu diesem Thema.
Inhaltsverzeichnis
- Sachleistungen als geldwerter Vorteil – was ist das?
- Geldwerter Vorteil: 5 Beispiele
- Wann ist ein geldwerter Vorteil steuerfrei und welche Grenzen gelten?
- Wie wird ein geldwerter Vorteil versteuert? Das Beispiel Firmenwagen
- Geldwerter Vorteil – es muss nicht immer ein Auto sein!
- Fazit: Geldwerter Vorteil – wenig Aufwand mit großer Wirkung!
Wie steigert man die Mitarbeiterbindung?
Erfahren Sie jetzt in unserem neuen eBook, mit welchen Methoden Sie die Mitarbeiterbindung stärken und die Fluktuation verringern können.
Sachleistungen als geldwerter Vorteil – was ist das?
Die Arbeit der Mitarbeitenden zahlt sich buchstäblich am Ende des Monats aus. Doch neben einem angemessenen Gehalt haben Unternehmen noch andere Möglichkeiten, die Arbeit ihrer Angestellten wertzuschätzen. In diesem Fall belohnen Führungskräfte sie mit Sachbezügen oder Sachleistungen, die die Mitarbeitenden dann selbst nicht mehr kaufen müssen. Diese Form der Wertschätzung nennt man fachsprachlich einen geldwerten Vorteil.
Ein geldwerter Vorteil ist per Definition ein Vorteil, den eine Person von ihrem Arbeitgeber erhält und der einen monetären Wert hat, aber nicht in Form von Geld ausgezahlt wird.
Solche Leistungen werden in der Unternehmenssprache auch als Incentives bezeichnet. Vor allem in Deutschland ist der Firmenwagen das typische Beispiel eines geldwerten Vorteils.
Geldwerter Vorteil: 5 Beispiele
Diese Vorteile können verschiedene Formen annehmen, wie zum Beispiel:
- Dienstwagen: Wenn ein Arbeitgeber einer Person ein Auto zur Verfügung stellt, das auch privat genutzt werden kann.
- Zuschüsse: Dazu gehören Zuschüsse für Fahrkarten, Essenszuschüsse oder andere finanzielle Vergünstigungen.
- Rabatte: Mitarbeiterrabatte auf Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens.
- Betriebliche Altersvorsorge: Beiträge des Arbeitgebers zu einer Pensionskasse oder anderen Altersvorsorgeplänen.
- Kostenübernahme: Übernahme von Kosten für Weiterbildung, Fitnessstudio-Mitgliedschaften oder andere persönliche Ausgaben.
Geldwerte Vorteile müssen in der Regel versteuert werden, da sie als Teil des Einkommens der Person betrachtet werden. In Deutschland unterliegen sie der Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen, es gibt jedoch bestimmte Freigrenzen und Regelungen, die beachtet werden müssen.
Wann ist ein geldwerter Vorteil steuerfrei und welche Grenzen gelten?
Geldwerte Vorteile sind in Deutschland unter bestimmten Bedingungen steuerfrei oder können bis zu einer bestimmten Grenze steuerfrei gewährt werden. Hier sind einige Beispiele für steuerfreie geldwerte Vorteile und die entsprechenden Grenzen:
- Freibeträge für Gutscheine und Sachbezüge:
Bis zu einem Betrag von 50 Euro pro Monat sind Sachbezüge (wie Gutscheine oder Geschenke) steuerfrei. Diese Regelung gilt, wenn die Leistungen zusätzlich zum Gehalt gewährt werden. - Mitarbeiterrabatte:
Rabatte auf Waren und Dienstleistungen des Unternehmens sind bis zu einem Betrag von 1.080 Euro pro Jahr steuerfrei. Der Rabatt darf dabei maximal 4 Prozent des Verkaufspreises betragen. - Fahrkostenzuschüsse:
Zuschüsse für Fahrten zwischen Wohnort und Arbeitsstätte sind bis zu einem bestimmten Betrag steuerfrei, wenn sie als Reisekosten gelten. - Betriebliche Altersvorsorge:
Beiträge des Arbeitgebers zur betrieblichen Altersvorsorge können bis zu einem bestimmten Betrag steuerfrei sein, abhängig von den Regelungen des jeweiligen Plans. - Gesundheitsförderung:
Arbeitgeber können bis zu 600 Euro pro Jahr für Gesundheitsförderungsmaßnahmen steuerfrei bereitstellen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Regelungen und Grenzen sich ändern können, und es ratsam ist, sich bei einem Steuerberater oder einer Steuerberaterin über die aktuelle Gesetzeslage zu informieren. Die genannten Freibeträge gelten zum Stand 2024 und können sich in den folgenden Jahren ändern.
Wie wird ein geldwerter Vorteil versteuert? Das Beispiel Firmenwagen
Belohnen Arbeitgeber ihre Mitarbeitende mit Firmenwagen, die auch privat genutzt werden können, handelt es sich auch hier um einen geldwerten Vorteil. Genau diese Verschmelzung von dienstlicher und privater Sphäre macht den Dienstwagen steuerrechtlich relevant.
Die daraus resultierenden Berechnungsmethoden sind entweder das Fahrtenbuch oder die Ein-Prozent-Regelung:
Berechnung mit Fahrtenbuch
Die etwas aufwändigere Fahrtenbuchmethode ermöglicht es, die privaten und dienstlichen Fahrten auseinanderzuhalten. Jede Fahrt muss entweder als dienstliche oder private Fahrt dokumentiert werden.
Zur Berechnung des Privatnutzungsanteils werden die Gesamtkosten für das Fahrzeug auf das Jahr ermittelt. Dabei geht es also um Abschreibung, Versicherung, Steuer, Benzin und weitere Kosten. Daraus werden die Kosten pro gefahrenen Kilometer berechnet und mit den privat gefahrenen Kilometern multipliziert.
Als Faustregel gilt: Je mehr ein Dienstwagen dienstlich genutzt wird, desto eher lohnt sich das Fahrtenbuch.
Berechnung mit Ein-Prozent-Regelung
Bei der Ein-Prozent-Regelung wird für die private Nutzung pro Monat pauschal ein Prozent des Bruttoinlandslistenpreises des Fahrzeuges versteuert. Zusätzlich wird monatlich die gefahrene Distanz zwischen Wohnung und Arbeitsort mit 0,03 Prozent des Bruttolistenpreises pro Entfernungskilometer versteuert.
Ein Beispiel: Der Neupreis des Autos beträgt 40.000 Euro.
Die Distanz zur Arbeit beträgt insgesamt 20 Kilometer (Hin- & Rückfahrt).
- 40.000 x 0,01 = 400 Euro
- 40.000 x 20 x 0,0003 = 240 Euro
- → 400 Euro + 240 Euro = 640 Euro
Wenn der Arbeitnehmende demnach ein Monatsgehalt von 3.000 Euro brutto erhält, muss er einen Betrag von 3.640 Euro versteuern.
Geldwerter Vorteil – es muss nicht immer ein Auto sein!
Auch wenn es sich bei der Bestellung eines Firmenwagens zur privaten Nutzung um ein besonders prestigeträchtiges Objekt handelt, macht die komplexe lohnsteuerrechtliche Situation diesen Sachbezug nicht immer besonders lohnenswert.
Andere geldwerte Vorteile können einen erheblich größeren Mehrwert bieten. Dabei stehen Arbeitgeber und Angestellten viele Möglichkeiten offen. Beispielsweise kann das Unternehmen die Monatskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel stellen, Warengutscheine oder Essensbons ausgeben beziehungsweise die Weiterbildung fördern, wie etwa mit der Sprachlern-App Babbel.
Gerade eine Weiterbildung der Sprachkenntnisse hat viele Vorteile für alle Beteiligten. Mitarbeitende werden motiviert, ihre Sprachkenntnisse, die sie bei der Ausübung ihrer Tätigkeit benötigen, zu verbessern.
Wenn diese Weiterbildung im überwiegend betrieblichen Interesse und der Arbeitgeber Rechnungsempfänger für die entsprechende Leistung ist, handelt es sich dabei nicht um einen Arbeitslohn. Das Unternehmen kann Babbel also steuerfrei zur Verfügung stellen.
Mehr zum Thema: Wie Sprachenlernen die Effizienz im Unternehmen steigern kann
Fazit: Geldwerter Vorteil – wenig Aufwand mit großer Wirkung!
Incentives sind für Unternehmen eine besonders attraktive Alternative, um Angestellten Anreize zu bieten und sie zu motivieren. Aufgrund der steuerlichen Ausgangslage ermöglichen sie es, mit relativ geringem Aufwand beste Ergebnisse zu erzielen.
Ein geldwerter Vorteil ist dabei nicht nur unter dem Aspekt der Mitarbeitermotivation zu sehen, sondern eine ideale Maßnahme, um die Unternehmenskultur insgesamt zu fördern.
Geldwerte Vorteile sind auch deshalb so begehrt, weil der Arbeitgeber sie individuell auf die Wünsche und Bedürfnisse des einzelnen Mitarbeitenden zuschneiden kann. Das fördert das Vertrauensverhältnis und die Kommunikation zwischen allen Beteiligten. Die persönliche Note, die ein geldwerter Vorteil hat, wiegt dabei oft noch schwerer, als der finanzielle Aspekt an sich.
Wie steigert man die Mitarbeiterbindung?
Erfahren Sie jetzt in unserem neuen eBook, mit welchen Methoden Sie die Mitarbeiterbindung stärken und die Fluktuation verringern können.